Baukosten senken durch Eigenleistungen am Hausbau

Sabine Neumann Sabine Neumann
Doppelhaus in Essen, F.C. Nüdling Fertigteiltechnik GmbH + Co. KG F.C. Nüdling Fertigteiltechnik GmbH + Co. KG Rumah Modern Beton
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Ein Haus zu bauen, ist in der Regel kein besonders kostengünstiges Unterfangen. Dementsprechend sparen viele Bauherren gerne, wo es nur geht. Unter anderem kann man durch eigene Muskelkraft aktiv Baukosten senken. Wer also auf dem Bau selbst mit anpacken kann, ist klar im Vorteil. Allerdings lauern in puncto Eigenleistungen auch einige Fallen, denn man muss das eigene Know-how sowie den Zeitaufwand, der erforderlich ist, unbedingt realistisch einschätzen und durchkalkulieren, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht und Bauverzögerungen beziehungsweise finanzielle Schäden entstehen.

Welche Eigenleistungen sind möglich und was kann ich dabei sparen?

Klassische Arbeiten, die gerne als Eigenleistungen am Hausbau durchgeführt werden, sind zum Beispiel Tapezieren und Streichen, da diese auch ohne spezielle Vorkenntnisse von absoluten Laien übernommen werden können. Einsparen lassen sich dabei je nach unterschiedlichen Voraussetzungen durchaus bis zu 8000 Euro an Arbeitsstunden. Ähnlich verhält es sich mit dem Verlegen bestimmter Fußböden sowie dem Anbringen von Zimmertüren. Dabei kann man bis zu 4000 beziehungsweise 1000 Euro an Kosten einsparen. Auch das Anlegen des Gartens gehört zu den Arbeiten, die gerne vom Bauherrn selbst übernommen werden, der dabei bis zu 2.500 Euro sparen kann.

Das Verhältnis von Kostenersparnis und Zeitaufwand

Wenn ihr eure Baukosten senken wollt, indem ihr die Lohnkosten für Handwerker durch eigenes Anpacken ersetzt, solltet ihr das Vorhaben vorher gründlich durchrechnen und genau überlegen, wie viel Zeit ihr dafür investieren müsst. Denn so geschickt und handwerklich begabt ihr auch sein mögt – im Vergleich mit einem erfahrenen Experten schafft ihr in der gleichen Zeit Studien zufolge höchstens zwei Drittel der Arbeit. Der Verband Privater Bauherren hat das Ganze mal anhand eines Reihenhausneubaus durchgerechnet: Für 140 qm Wohnfläche werden dabei reine Baukosten von 275.000 Euro angeführt. Geht man dann von einer Eigenleistung von 5 bis 10 Prozent aus, lassen sich etwa 25.000 Euro sparen, wenn man selbst mit anpackt. Dafür werden aber auch bis zu 850 Stunden Arbeitszeit benötigt, die bei einer Bauzeit von einem Jahr bedeuten, dass man mindestens 20 Stunden pro Woche am eigenen Haus werkeln müsste. Ob sich das lohnt beziehungsweise ob so viel Engagement überhaupt möglich ist, muss jeder selbst entscheiden. Deshalb empfehlen Experten, den Anteil der Eigenleistung lieber zurückhaltend zu kalkulieren und die eigenen handwerklichen Fähigkeiten sowie die zeitliche und auch nervliche Belastung nicht zu unterschätzen.

Eigenleistungen am Hausbau genau absprechen

Hat man sich dafür entschieden, selbst tatkräftig am Bau des eigenen Hauses mitzuwirken, gilt es, den Anteil der Eigenleistung mit allen Beteiligten genau abzuklären und unbedingt vertraglich festzulegen, um Probleme mit der Baufirma beziehungsweise anderen am Bau beteiligten Handwerkern und Betrieben zu vermeiden. Ein wichtiger Punkt ist also, Abläufe und Termine genau zu besprechen und dann auch penibel einzuhalten, damit es keine Verzögerungen und letztendlich finanzielle Schwierigkeiten gibt. Darüber hinaus sollte man sich bewusst sein, dass für Eigenleistungen am Bau keinerlei Gewährleistungs- und Mängelbeseitigungsansprüche bestehen. Treten zum Beispiel nach einem Jahr bestimmte Schäden auf, deren Ursache nicht eindeutig geklärt werden kann, bleibt man als aktiv mitwirkender Bauherr dann schnell mal auf den Kosten sitzen.

Auf Nummer sicher gehen

Es empfiehlt sich also, in Sachen Eigenleistungen am Hausbau unbedingt auf Nummer sicher zu gehen. Zum einen sollte man sie unbedingt bei der Bau-Berufsgenossenschaft anmelden, damit eine gesetzliche Unfallversicherung gewährleistet ist. Diese betrifft dann auch eventuelle Helfer wie Verwandte, Freunde oder Nachbarn, die unentgeltlich mit auf der Baustelle anpacken. Zum anderen kann es sich positiv auswirken, von Anfang an mit einem Bausachverständigen zusammenzuarbeiten, der genau weiß, wo bei Eigenleistungen die Risiken liegen und dabei helfen kann, alles realistisch zu planen.

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